Boppard. Nachdem die heimatkundliche Präsentation sowohl im Jubiläumsjahr 2020 wie auch im Folgejahr coronabedingt leider nicht stattfinden konnte, freuen sich Boppards Heimatfreunde, dass nun ein „neuer erfolgsversprechender Anlauf“ gestartet wird.
Die Zeitreise „600 Jahre Orgelbornskirmes“ startet am Donnerstag, 13. Oktober, 19 Uhr (Einlass: 18.00 Uhr), im großen Saal der Stadthalle Boppard, Eintritt 5,- Euro. Bereits im Jahre 2020 erworbene Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. Aus organisatorischen Gründen sind diese jedoch zwingend vorab bei einer der Vorverkaufsstellen umzutauschen!
Mit der zwischenzeitlich sechsten heimatkundlichen Zeitreise in Boppards Vergangenheit lädt Stadthistoriker Jürgen Johann ein weiteres Mal unter Federführung des örtlichen Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) und den Partnern Rhein-Hunsrück-Anzeiger sowie der Stadthalle Boppard zum erinnerungsträchtigen Betrachten einer umfangreichen Ansammlung längst als nostalgisch zu bezeichnender Schmalfilme und historischer Fotoaufnahmen, ergänzt mit zum Schmunzeln anregenden Kommentierungen, in die Stadthalle ein.
Dank tatkräftiger Unterstützung der jahrhundertealten Märkter Nachbarschaft, die ihre historischen Chroniken ebenso wie eine stolze Reihe örtlicher Heimatfreunde ihre Foto- und Filmschätze gerne zur Verfügung stellten, ist es Jürgen Johann einmal mehr gelungen, mit unterhaltsamen bewegenden Fotos und Filmpassagen die Besonderheiten der traditionellen „Orgelbornskirmes“ als eines der ältesten Feste unserer mittelrheinischen Heimat und somit ein ganz besonderes Stückchen Stadtgeschichte umfassend zu beleuchten.
Bekanntermaßen heißt es in der seit Jahrhunderten überlieferten Tradition des im Volksmund liebevoll aufgrund unterschiedlichster Wetterkapriolen auch „Schirmchenskirmes“ genannten Volksfestes: „Kein Wetter und keiner Zeiten Ungunst ist und war je imstande, die Märkter von ihrer jährlichen Lustbarkeit fernzuhalten!“
In der Tat haben es bis auf den heutigen Tag rührige Märkter Nachbarn seit nunmehr kaum vorstellbaren 600 Jahren geschafft, selbst in schweren kriegerischen Zeiten Jahr für Jahr die Tradition der Kirmesausrichtung zu wahren, denn bekanntermaßen wäre bei nur einem einmaligen Verzicht – aus welchen Gründen auch immer – das manifestierte Recht der Kirmesausrichtung im Marienberger Park auf der dortigen Orgelbornswiese ein für alle Mal erloschen…
Gerade in den Fotos und Schmalfilmausschnitten der Nachkriegsjahre bis zum auslaufenden Jahrtausend dürften einmal mehr bei vielen Heimatfreunden manche Erinnerungen an stadtbekannte „Bopparder Urgesteine“ und vielem Mehr geweckt werden, egal ob beim morgendlichen Umkreisen der Marktlinde, beim gemeinsamen Auszug hinauf in den Park, beim feuchtfröhlichen Festgeschehen, beim Erstürmen der Feste Eisenstein, bei den Kinderbelustigungen oder, oder, oder …
Tauchen Sie für gut 90 Minuten ab in vergangene Zeiten und lassen einfach einmal Ihre erinnerungsträchtige Seele baumeln! Ganz sicher entdecken sich auch diesmal wieder viele Filmbesucher urplötzlich als „Hauptdarsteller auf der Leinwand“.