Nachgeblättert

Nach den Veröffentlichungen zum Thema „Arboretum / Umgestaltung der Oberen Rheinanlagen“ wurde mehrmals die Frage aufgeworfen, wie der VVV ehemals dort involviert gewesen ist. Nachfolgend ein paar Anmerkungen aus den Protokollbüchern des VVV:

30.6. 1898:… Für das laufende Jahr ist beschlossen, auf Verschönerung des wüsten Platzes an der Eisbrech hinzuarbeiten… .

12.10. 1898:… Der Vorsitzende teilt mit, dass seitens der Stadt Boppard Genehmigung zur Bepflanzung erteilt worden sei. Die Stadt hat außerdem erklärt, die Kosten zu tragen für das Auswerfen der Baumlöcher… Es wurde folgende Bepflanzung beschlossen: Vor dem Seminar längs der Straße rotblühende Kastanien [die Bäume stehen heute noch; einer ist jüngst abgestorben] usw.: 3 Ulmen, Platanen, Strauchakazie, Walnussbaum, …

1899: „Als Hauptwerk, dessen Durchführung erst nach Beseitigung von Schwierigkeiten mancherlei Art gelang, sei genannt: die Herstellung der neuen Anlage an der Eisbreche.“
Ein Springbrunnen ist geplant, die Kosten aber zu hoch und daher muss er auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Von der Kaiser-Friedrich-Straße aufwärts will der VVV eine Fläche von 50 x 15m begrünen.

Mai 1900: Apotheker Francke hat aus eigenen Mitteln einen Lawn-Tennisplatz (27 x 13m) mit Zaun und Baumbepflanzung oberhalb der Eisbrech angelegt.

1.8.1900: Rheinuferfest: Initiator ist Georg Francke.

1904: VVV hat wenig Geld in der Kasse. Das Rheinuferfest ist gefährdet.

1905: Kontinulierliche Erweiterung der Bepflanzung an der Eisbreche

1906: Aufstellen eines 60 Zentner großen Findlings als Gedenkstein für Oberst Theodor Scheppe [Vorsitzender des VVV von 1878 – 1894]

1907: Geschenk einer hiesigen Dame an den VVV, ein Steintisch, der an der Eisbrech unter den Pappeln aufgestellt wird [die Pappeln sind mittlerweile alle entfernt, der Steintisch wurde im letzten Jahr mit einer neuen Platte versehen].

1908: wurden vom VVV weitere Zierbäume für die Anlagen bei der Eisbreche beschafft.
Ein Sohn von Maurermeister Bach ist in den Rhein gefallen. Ein Geländer an der Kaimauer wird verlangt. Bach will die Stadt haftbar machen.

1910: Errichtung eiserner Zierbögen für Rosen; Erweiterung der Anlagen bis zur Gymnasialstraße.

1913: Die Gestaltung der Oberen Rheinanlagen ist beendet.

1920: Nach Kriegsende sind die Rheinanlagen verwüstet. Francke ergreift erneut die Initiative zur Instandsetzung der Anlagen.

1924: beschäftigt sich der VVV mit dem Thema „Bedürfnisanstalt in den Rheinanlagen“. [Anmerkung: nach rund 100-jährigen Planungsarbeiten könnte es eventuell schon zur Umsetzung der Idee in 2024 kommen]

1926 stirbt Georg Francke. Zeitnah nach seinem Tod erhalten die Oberen Rheinanlagen den Namen „Georg-Francke-Anlagen“.

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