VVV saniert Traubenmadonna

„… und zwischen dem Kloster und der anschließenden Karmeliterkirche grüßte ein Altärchen mit einer gar milden Muttergottes, und wahrhaftig, sie trug schon an der Hand – so war es stets Brauch in Boppard – die erste reife Weintraube.“ – So umschreibt der Bopparder Schriftsteller Johannes Büchner in seinem Buch „Herbstsonne“ 1956 einen Eindruck von der Traubenmadonna am Eingang der hiesigen Karmeliterkirche. Diese Tradition wird auch aktuell noch gepflegt. Nachdem sich jahrzehntelang Engelbert Maser (Karmeliterhof) für die Trauben verantwortlich fühlte und später das Weingut Engels-Weiler für das Fortbestehen dieser Tradition gesorgt hat, stammen die diesjährigen Trauben aus dem Weingut Walter Perll.
Die originale Madonnenskulptur, die wahrscheinlich im 14. Jahrhundert gefertigt worden ist, wurde im Laufe der Zeit gegen eine Replik ausgetauscht. Aber der Schmutz und Staub der vielen Jahre hatte nun auch dieser Replik und der Andachtsnische arg zugesetzt. Auf Initiative des VVV-Boppard haben kürzlich Michael Günster und Thomas Neiser Figur und Nische komplett gesäubert und farblich frisch gestaltet. Die Farbgestaltung der Madonna folgte dabei identisch dem Vorbild, die Gestaltung der Nische wurde absichtsvoll verändert. Der royalblaue Hintergrund wurde ersetzt durch die in dem Lehrwerk „Land am Strom“ von P. Kämpchen und A. Brill dokumentierte Wand mit dem Spruch: Maria an dem Rheinesstrand – Behüte Glauben, Volk und Land.
Zusammen haben M. Günster und T. Neiser über 65 Arbeitsstunden für die Sanierung eingebracht. Aber es hat sich gelohnt! Nische und Figur erstrahlen wieder sauber und andachtswürdig und die Aktiven sind mit recht stolz auf dieses gelungene Projekt.
Foto: A. Strödicke
von links: VVV-Vorsitzender Heinz Kähne, Dechant Hermann-Josef Ludwig, Michael Günster, die Leiterin des Verschönerungsausschusses im VVV-Boppard Helga Neiser, Nachbarmeister der „Heersträßer Nachbarschaft“ Thomas Neiser.
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